NOTRUF 112
Opel Blitz der Obinger Feuerwehr von 1949

Chronik

Im Saale des Gasthauses Obermeier in Obing trafen sich am Nachmittag des 15. Dezember 1872 mehrere Bewohner der Gemeinden Obing und Albertaich, um eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Nachdem R.H. J., E. Mützl aus Obing über die Nützlichkeit dieser Institution gesprochen hatte, gab auch noch der Gutsbesitzer Franz Pachmayer aus Frabertsham den Anwesenden einen umfangreichen Bericht über eine eventuelle Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr.

Nach einer kurzen Pause meldeten sich sogleich 36 Männer aus beiden Gemeinden, und somit war der Grundstein der heutigen Freiwilligen Feuerwehr Obing gelegt. Bei der anschließenden Wahl der Vorstandschaft wurde folgenden Herren das Vertrauen ausgesprochen:

  • 1. Vorstand: Gutsbesitzer Franz Pachmayer aus Frabertsham
  • Hauptmann: sein Sohn, Karl Pachmayer
  • Schriftführer und Kassier: Franz Oberhauser, Lehrer aus Obing
  • Zeugwart: Philipp Manzinger, Schmiedmeister aus Obing

Die übrigen 32 Gründungsmitglieder wurden in drei Gattungen aufgegliedert, nämlich in Steiger und Rotter, Spritzenmannschaft und Ordnungsmänner.

Am 6. Februar 1873 fand die erste Generalversammlung statt. Bei dieser Gelegenheit wurden die vom Vorstand entworfenen Satzungen vorgelesen und von den Anwesenden genehmigt. Anschließend wurde die bei der Münchener Freiwilligen Feuerwehr übliche „Handgelöbnisformel“ laut verlesen. Daraufhin nahm der Vorstand von den Anwesenden das Handgelöbnis ab, und zwar von 50 Mitgliedern.

Es ist bekannt, dass die Gemeinde Obing im Jahre 1859 eine neue Feuerspritze kaufte und dafür 650 Gulden bezahlte. Diese Spritze wurde 1874 nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Obing-Albertaich an Albertaich abgegeben, und die alte Albertaicher Druckspritze wurde nach Honau gebracht. Am 10. Oktober 1874 kaufte die Gemeinde Obing für 1.146 Gulden eine neue Spritze und andere Ausrüstungsgegenstände. Wie aus der Chronik hervorgeht, waren die beiden Gemeinden Obing und Albertaich immer bestrebt, dass ihre Feuerwehr gut und zeitgemäß ausgerüstet war.

Im April 1879 beschloss die Vorstandschaft, für den östlichen Teil Obings eine Wasserreserve anzulegen. Mit Einwilligung von Xaver Berger, Seebesitzer aus Obing, erstand ein 218 Meter langer Graben vom Obinger See über das Moos bis zum Hofbauer zu Obing auf Kosten der Freiwilligen Feuerwehr Obing-Albertaich. Durch Spenden der Mitglieder und der Bevölkerung konnten die Kosten von 73,07 Mark leicht finanziert werden.

Die Wahl am 7. Mai 1882 brachte eine neue Vereinsführung.

  • 1. Vorstand: Karl Pachmayer
  • Hauptmann: Josef Zeller
  • Kassier und Schriftführer: Seb. König
  • Zeugwart: Josef Häusler

47 Mitglieder erhielten ihr Dienstzeichen für ihren zehnjährigen Dienst. Im Laufe der Jahre zeigte sich beim Verein eine ständige Aufwärtsentwicklung. Nach dem Ableben Karl Pachmayers, Bierbrauer und Gutsbesitzer aus Frabertsham und Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Obing-Albertaich, trennte sich die Abteilung Albertaich von Obing und gründete am 3. April 1888 eine eigene Wehr. Die Neuwahl am 22. April 1888 ergab folgende Vereinsführung:

  • Vorstand: Seb. König
  • Hauptmann: Josef Zunhammer
  • Adjutant: Engelbert Oppacher
  • Kassier und Schriftführer: Josef Manzinger

Im Jahre 1888 kaufte die Gemeinde Obing mit Beiträgen der Bürger und anderer Wohltäter sowie mit jeweils 200 Mark vom Distrikt und vom Kreis eine neue Saug- und Druckspritze sowie 20 Meter Schläuche zum Preis von 2.100 Mark von der Justus Christian Braun Nürnberger Feuerlöschgeräte- und Maschinenfabrik. Im Juni wurde diese Spritze der Freiwilligen Feuerwehr Obing zur Aufsicht und Benutzung übergeben – mit der Bemerkung, dass mit derselben bei Brandfällen nur im Pfarrbezirk ausgerückt werden darf.

Balanceleiter von der Firma Justus Christian Braun aus dem Jahr 1900

1888: Neue Fahne für 425 Mark

Im selben Jahre wurde auch eine neue Fahne angeschafft, und zwar für 425 Mark vom Stickwarenfabrikanten N. Werner aus München. Die Weihe fand am 2. September 1888 in Obing statt. Die Gesamtkosten der Feier beliefen sich auf 784 Mark. Durch die unentgeltliche Abtretung des Grundstückes von Simon Obermeier (Berndl) war es für die Gemeinde nicht mehr allzu schwer, im oberen Teil des Dorfes eine Wasserreserve anzulegen. Diese wurde mit Hilfe der Obinger Hausbesitzer erstellt. Auch in den Ortschaften Großbergham, Honau, Rumersham und Stockham entstanden Wasserreserven.

1891 fand im Gasthof Obermeier in Obing die Bezirksversammlung der Freiwilligen Feuerwehren des Bezirkes Traunstein statt – eine ganz besondere Ehre für die Obinger Wehr. Am Nachmittag wurde eine Großübung abgehalten, an der sich die Feuerwehren Obing, Albertaich, Seeon, Kienberg und Pittenhart beteiligten. Die Oberaufsicht hatte Herr Rat Jung aus München. Nach den zwei großen Bränden bei Mödler und Berndl, die den Ort in arge Gefahr brachten, ließ Vorstand König sechs Mann Wache aufstellen, wenn die Wehr nachts ausrücken musste. Bei der Monatsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Obing im Dezember 1895 beschlossen die Obinger Pferdebesitzer, dass sie bei Bränden außerhalb der Gemeinde künftig pro Kilometer eine Mark verlangen würden.

Am 15. Dezember 1897 waren es 25 Jahre, dass von Seiten der Obinger Bürger die Freiwillige Feuerwehr Obing gegründet worden war. Leider hielt auch bei unserem Verein der Tod reiche Ernte und so konnten von den 36 Gründungsmitgliedern nur noch 17 das Ehrenzeichen für 25 Jahre Dienstleistung, das von Seiner Majestät König Ludwig II. gestiftet worden war, in Empfang nehmen. Die Festlichkeiten sollten im August 1898 stattfinden, doch wegen des Ablebens des langjährigen Vorstandes Seb. König, der früh und unerwartet aus ihrer Mitte gerissen wurde, war die Freiwillige Feuerwehr in tiefer Trauer. So fiel die Gründungsfeier für dasselbe Jahr gänzlich aus, wurde aber laut Beschluss der gesamten Mannschaft auf den 11. Juni 1899 festgesetzt.

1899: Prächtiges Gründungsfest gefeiert

Am Vorabend des Festes bewegte sich ein Fackelzug durch das ganze Dorf. An der Gestaltung des Festes, das im Garten des Gründungslokales abgehalten wurde, hatte Josef Römersberger großen Anteil. Maßgebliche Persönlichkeiten aus Nah und Fern ließen es sich nicht nehmen, zum Jubelfest der Feuerwehr, das bei herrlichem Wetter stattfand, zu erscheinen. Feuerwehrkommandant E. Oppacher führte den Festzug mit ca. 45 Vereinen durch das prächtig geschmückte Dorf zur Pfarrkirche, wo H.H. Dekan Gundermann die kirchliche Feier vornahm.

Als große Notwendigkeit sah der neue Vorstand B. Wurmannstätter die Anschaffung einer Schubleiter an. Da die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt in finanziellen Schwierigkeiten war, musste der Verein die Kosten selbst tragen. Bei der Christbaumversteigerung blieb ein Reinerlös von 87 Mark übrig. Ein Zuschuss von 100 Mark kam vom Distrikt Trostberg, ein weiterer in Höhe von 150 Mark vom Kreisfonds für Feuerlöschwesen und 123 Mark waren freiwillige Spenden. Auch die Kirchenverwaltung stiftete 100 Mark. Insgesamt kamen also 560 Mark zusammen. Die Gesamtkosten der Leiter, die am 24. Oktober 1901 nach Obing kam, beliefen sich auf 761 Mark. Der Rest von 200 Mark wurde dann am 8. April 1902 von der Gemeinde Obing an die Lieferfirma überwiesen.

Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Honau

Am 1. August 1903 wurde die Feuerwehr-Abteilung mit Sitz in Honau gegründet, der sämtliche in den umliegenden Ortschaften wohnenden Feuerwehrmänner zugeteilt wurden. Diese Abteilung war aber der Verwaltung und dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Obing unterstellt. Die offizielle Gründungsversammlung fand am 15. August 1903 im Gasthaus Honau statt. Dort wurde auch die Vorstandschaft gewählt:

  • Kommandant: Nikolaus Oberlechner aus Hainham
  • Kassier und Schriftführer: Franz Stöllner, Gastwirt aus Honau

Außerdem waren 23 Mitglieder der Obinger Feuerwehr anwesend, die ihren Wohnsitz nördlich von Obing hatten. Im Laufe der folgenden Jahre konnten die Wehren für die damaligen Zwecke immer auf den neuesten Stand gebracht werden – ein besonderer Verdienst ihrer Vorstandschaft.

Freiwillige Spenden ermöglichten es, dass eine Löschmaschine für 1.410 Mark angeschafft werden konnte. Nach fast 22-jährigem verdienstvollen Wirken des bisherigen Kommandanten E. Oppacher, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte, wurde am 22. Februar 1920 Lorenz Reininger, Bauer aus Pfaffing, zum neuen Kommandanten gewählt. Oppacher übernahm das Amt des stellvertretenden Vorstandes auf Vorschlag von Vorstand Benno Wurmannstätter.

Schwer traf es die gesamte Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr, als man am 15. August 1921 vom Tod des 1. Vorstandes Benno Wurmannstätter erfuhr. Der Verstorbene war von 1893 bis 1898 Kommandant und von da an volle 23 Jahre 1. Vorstand. Einige Jahre hatte er auch das Amt des Bezirksfeuerwehr-Vertreters für Traunstein-Land inne.

Am 18. September 1921 wurde Adjutant Josef Zunhammer aus Roitham einstimmig als Nachfolger Wurmannstätters zum 1. Vorstand gewählt und am gleichen Tage Alois Unterholzner sen. aus Moosmühl zum Adjutanten.

1922: 50 Jahre Feuerwehr gefeiert

Pfingstmontag 1922 – ein historischer Tag für die Freiwillige Feuerwehr Obing! Das 50. Gründungsfest wurde mit großem Zeremoniell gefeiert. Zwei Gründungsmitgliedern war es noch vergönnt, dieses für sie so erfreuliche Fest mitzuerleben. Es waren dies Vorstand Josef Zunhammer und Stephan Schultes aus Obing. Viele Vereine aus Nah und Fern kamen nach Obing, um an diesem Fest teilzunehmen.

Die Motorspritze aus dem Feuerlöschgerätewerk Hermann Koebe aus Luckenwalde bei Berlin wurde 1927 angeschafft und bis 1962 eingesetzt.

Die Motorspritze aus dem Feuerlöschgerätewerk Hermann Koebe aus Luckenwalde bei Berlin wurde 1927 angeschafft und bis 1962 eingesetzt.

Die Feuerwehr Honau wurde am 1. Januar 1929 behördlich von Obing abgetrennt und gleichzeitig als selbstständige Feuerwehr anerkannt. Als wichtiger Tag geht der 10. April 1927 in die Annalen der Freiwilligen Feuerwehr ein. Die Gemeinde Obing kaufte eine neue, große Motorspritze vom Feuerlöschgerätewerk Hermann Koebe aus Luckenwalde bei Berlin und tat damit einen sehr guten Griff. Bei einer Hauptübung übergab Bürgermeister R. Vodermeier aus Pfaffing diese Spritze. Zeugwart Josef Zimmermann, Schlossermeister von Obing, war die treibende Kraft für die Anschaffung dieser Spritze feierlich der Freiwilligen Feuerwehr, unterstützt von Vorstand Zunhammer und Kommandant Reininger.

Aber auch Leid traf immer wieder den Verein, und so musste man am 30. Mai 1930 Abschied nehmen von einem Kameraden, der 57 Jahre lang dem Verein die Treue hielt: Josef Zunhammer war während dieser langen Mitgliedschaft 17 Jahre Adjutant und die letzten acht Jahre Vorstand. Als neuer Vorstand wurde im darauffolgenden Monat Stephan Matter, Bauer aus Haiming, gewählt.

Bei der Generalversammlung im Januar 1936 teilte Kommandant Reininger mit, dass die Feuerwehr Honau als solche wieder aufgelöst und mit der Feuerwehr Obing vereinigt werde. Am 10. März 1937 wurden die wehrfähigen Männer der Freiwilligen Feuerwehr zu einer Hauptversammlung einberufen, zu der auch führende Persönlichkeiten der Feuerwehr erschienen. Thema war die Umbenennung der Feuerwehr zur „Feuerschutzpolizei“. Außerdem wurde die Vorstandschaft aufgelöst und die Führung der Gemeinde überlassen. Die neue Wehr stellte sich zusammen aus dem 1. Bürgermeister, dem Hauptbrandmeister L. Reininger aus Pfaffing, dem Oberbrandmeister J. Winkler aus Schlaipfering, den beiden Brandmeistern A. Unterholzner sen. und N. Oberlechner, einem Reserve-Brandmeister, sieben Löschmeistern, drei Reserve-Löschmeistern, 13 Oberfeuerwehrmännern, sechs Reserve-Oberfeuerwehrmännern, 39 Feuerwehrmännern und 18 Reserve-Feuerwehrmännern.

Bei Kriegsausbruch wurde auch die Obinger Wehr nicht verschont, und zahlreiche Feuerwehrmänner wurden zu den Waffen gerufen. Ein neuer Beschluss kam von oberster Stelle, dass an Sonn- und Feiertagen eine Feuerwehr-Gruppe bestehend aus einem Führer und acht Mann von 8 bis 20 Uhr dienstbereit sein musste. Da Obing zur Stützpunkt-Feuerwehr ernannt wurde, musste sie auch zu zahlreichen Bränden weit außerhalb der Gemeinde fahren. Einige Einsätze davon waren in München, wobei sich unsere Wehr sehr gut bewährte und die drei Haupttruppführer Reininger, Kranzmaier und Stadler mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet wurden.

Opel Blitz der Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 1949.

Opel Blitz der Freiwilligen Feuerwehr Obing im Jahr 1949.

Da nach dem Krieg kein Verein mehr bestehen durfte – so auch die Feuerwehr –, wurden von jeder Ortschaft zwei Mann bestimmt, die bei etwaigen Bränden als Kommandanten fungierten. Am 12. Juni 1945 musste die Feuerwehr zum Brand beim Stöger, Eder hinterm Holz, ausrücken, wo sich die Amerikaner als Besatzungstruppe eifrig an den Löscharbeiten beteiligten. Wegen einer Erkrankung Reiningers wurden bei einer Versammlung im Mai 1946 Alois Unterholzner sen. zum Kommandanten und Franz Westner zum Adjutanten gewählt. Die Wehr bestand jetzt wieder aus ca. 25 Mann. Im Oktober 1946 musste Lorenz Reininger von seinen Kameraden zu Grabe getragen werden, denen er 25 Jahre ein vorbildlicher Kommandant war und der während seiner Amtszeit jeden Einsatz leitete.

Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Obing

1952: Fest zum 80-jährigen Bestehen des Vereins

80 Jahre Vereinsgeschichte waren vergangen, und mit Stolz konnte man zurückblicken, als am 13. Juli 1952 das Gründungsfest gefeiert wurde. In drei Zügen mit je einer Musikkapelle zogen die Vereine durch den festlich geschmückten Ort. Und wieder zeigte die Vereinsführung, an ihrer Spitze nunmehr L. Reiterberger, dass sie es versteht solche Feste reibungslos abzuwickeln. Neun Jahre später hielt die Freiwillige Feuerwehr Obing, Abteilung Honau, ihre Fahnenweihe ab. Neben den Ortsvereinen war auch die Wehr aus Kienberg zu dieser Feier erschienen, die im kleinen Rahmen abgehalten wurde.

Trotz der hohen Auslagen, welche die Gemeinde hatte, konnte mit Zuschüssen im Oktober 1962 eine neue Motorspritze für 33.000 D-Mark von der Fa. Daimler-Benz gekauft werden, um die Wehr wieder zu modernisieren. Zur Generalversammlung am 12. Dezember 1964 waren 75 Mitglieder erschienen. Vorstand Reiterberger eröffnete die Versammlung und begrüßte Bürgermeister Mayer und Ehrenkommandant Unterholzner sen. Nachdem verschiedene Punkte durchbesprochen waren, kam für alle völlig überraschend der Rücktritt von Kommandanten Unterholzner jun. aus gesundheitlichen Gründen. Dieser Entschluss Unterholzners, der zehn Jahre das Amt des Kommandanten innehatte und der wegen seiner Erfahrung und des guten Einvernehmens mit der Gemeinde überall geachtet war, wurde allgemein bedauert. Bei den darauffolgenden Neuwahlen wurde Peter Plank zum neuen Kommandanten gewählt.

Löschgruppenfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Obing aus dem Jahr 1962; bis 1992 im Dienst.

Kaum zu glauben war es, als am 18. Juni 1965 die Kunde durch den Ort ging, dass Alois Unterholzner jun. an einem Herzinfarkt gestorben war. Besonders schwer hat es den Verein deshalb getroffen, weil ihm Unterholzner selbstlos 30 Jahre lang immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Er war zehn Jahre lang Kommandant und wa 1962 zum Kreisbrandmeister ernannt worden. Zwei Jahre später verstarb Unterholzners Vater, der sich wie sein Sohn mit ganzer Kraft für den Verein einsetzte. Er wurde in früheren Jahren deshalb mit dem Ehrenkreuz für 50-jährige Dienstzeit ausgezeichnet. Mit Stolz konnte Alois Unterholzner sen. auf seine Dienstzeit zurückblicken. 26 Jahre lang war er Adjutant und acht Jahre lang Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Obing. Gleichzeitig war er von 1953 bis 1962 Kreisbrandmeister.

Am 14. Dezember 1968 legte Ludwig Reiterberger aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als 1. Vorstand nieder. Ebenso wie Alfons Auer und Franz Westner wurde Reiterberger im April 1968 das Ehrenkreuz der Freiwilligen Feuerwehr für treue Dienste verliehen. Reiterberger war außerdem zehn Jahre lang 1. Vorstand und führte den Verein in mustergültiger Weise. Sein Rücktritt wurde sehr bedauert.

Bei den folgenden Neuwahlen wurden für die kommenden fünf Jahre folgende Vorstandschaft gewählt:

  • 1. Vorstand: Lorenz Reininger
  • 2. Vorstand: Anton Kranzmaier
  • Kassier: Paul Künzner
  • Schriftführer: Franz Westner
  • Kommandant: Peter Plank
  • Stellvertreter: Georg Löw

Ludwig Reiterberger wurde zum Ehrenvorstand ernannt.

Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Obing aus dem Jahr 1972; 22 Jahre im Dienst.

Tanklöschzug, Gerätehaus und 100-Jahr-Feier

Bei der Generalversammlung im November 1970 standen drei wichtige Punkte auf dem Programm: 1. Die 100-Jahrfeier des Vereins, 2. Anschaffung eines Tanklöschzuges und 3. Neubau eines Feuerwehr-Gerätehauses. Mit diesen drei Punkten kam sehr viel Arbeit auf die Vorstandschaft zu.

In der Zeit vom 23. bis zum 25. Juni 1972 wurde das 100-jährige Bestehen des Vereins gefeiert. 1. Bürgermeister Josef Wurmannstätter zapfte im Festzelt am Freitagabend das erste Fass an. Anschließend fand ein bunter Abend mit den Salzachtaler Musikanten statt. Der gefallenen Kameraden gedachte man am Samstag um 19 Uhr am Kriegerdenkmal. Die Ehrung langjähriger aktiver und passiver Vereinsmitglieder fand im Anschluss daran im Bierzelt statt. Nach der Ehrung und dem offiziellem Teil des Festabends sorgte die Blaskapelle Jakob Maier und das Jodler-Duo Helga und Eddy für einen vergnüglichen Abend.

In der Nacht zum Sonntag musste die Feuerwehr zu einem Brand beim Voit in Liedering ausrücken. Zum Weckruf waren die Aktiven aber schon wieder daheim.

Am Sonntag gaben 56 Vereine dem Jubilarverein die Ehre. Nach dem Festgottesdienst, der auf dem Sportplatz abgehalten wurde, weihte Pfarrer Valentin Tremmel das neue TLF 16. Anschließend wurde das Fahrzeug der Feuerwehr übergeben. Um 11.30 Uhr zogen die Vereine durch den Ort zum Bierzelt und den zugewiesenen Gaststätten.

Das neue Feuerwehrhaus wurde am 8. Oktober 1972 offiziell eingeweiht. Im Anschluss an die kirchliche Weihe wurde für die Bevölkerung ein Tag der offenen Tür veranstaltet. Hiervon machten viele Besucher Gebrauch.

Bei der Generalversammlung am 30. November 1973 mussten wieder Neuwahlen durchgeführt werden. Als 2. Kommandant wurde Josef Kronast gewählt. Ansonsten gab es keine Veränderung.

Bei der Hundert-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Albertaich am 3. September 1973 und der Freiwilligen Feuerwehr Pittenhart am 6. Juli 1975 nahm die Obinger Wehr als Patenverein teil.

1978: Honauer Wehr wird wieder eingegliedert

Die Tagesordnung der Generalversammlung vom 24. November 1978 sah äußerst brisante Themen vor. Die Feuerwehr Honau war schon vor rund 50 Jahren in die Obinger Wehr eingegliedert worden; die Vereinsgeschäfte wurden aber von den Honauern noch selber wahrgenommen. Jetzt sollte sich entscheiden, ob die Honauer Abteilung vollkommen aufgelöst wird. Nach einer hitzigen Aussprache stimmten die Honauer Mitglieder mit 15 : 3 für eine vollständige Eingliederung in die Obinger Feuerwehr.

Nachdem dieser Tagesordnungspunkt gelöst werden konnte, stand noch die gesamte Neuwahl der Vorstandschaft und der Kommandanten auf dem Programm. Da sämtliche Vorstandsmitglieder und die Kommandanten zurückgetreten waren und für die Ämter nicht mehr kandidieren wollten, musste eine neue Vereinsführung gefunden werden. Bei den Wahlen wurde für die kommenden fünf Jahre folgende Vorstandschaft gewählt:

  • 1. Vorstand: Peter Plank
  • 2. Vorstand: Nikolaus Oberlechner
  • Schriftführer: Georg Löw
  • Kassier: Hans Oberlechner
  • 1. Kommandant: Josef Kronast
  • Stellvertreter: Nikolaus Klaus

Der Rücktritt der alten Vorstandschaft wurde recht bedauert. Lorenz Reininger stand zehn Jahre dem Verein vor, Anton Kranzmaier war 15 Jahre lang 2. Vorstand, Kassier Paul Künzner verwaltete seit 31 Jahren das Vermögen des Vereins, Franz Westner kümmerte sich seit 15 Jahren als Schriftführer um den Verein und Peter Flank war 14 Jahre lang Kommandant. Die altgediente Vorstandschaft trat ab.

Löschgruppenfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Obing von 1982; 32 Jahre im Dienst.

Am 25. November 1983 wurde eine neue Vorstandschaft bestimmt:

  • 1. Vorstand: Josef Mang
  • 2. Vorstand: Georg Zierer
  • Schriftführer: Ludwig Mörner
  • Kassier: Hans Oberlechner

Die Kommandanten Josef Kronast und Nikolaus Klaus wurden wiedergewählt.

Diese Vorstandschaft hatte gleich zu Beginn ihrer Amtszeit ein größeres Fest zu organisieren: Pfarrer Valentin Tremmel weihte am 26. Mai 1984 das neue Löschfahrzeug LF 8; anschließend fand vorm Feuerwehrhaus ein Grillfest statt, zu dem sehr viele Gäste erschienen.

Im Januar 1987 legte die Führung der Aktiven wegen andauernden Differenzen mit dem Bürgermeister die Ämter nieder. In der Dienstversammlung vom 24. März 1987 konnte Kommandant Kronast doch wieder bewogen werden, das Amt weiterzuführen. Nikolaus Klaus war nicht mehr zu bewegen, sich für die Wahl des 2. Kommandanten zur Verfügung zu stellen. Zum 2. Kommandanten wurde deshalb Christian Schnebinger gewählt. Bei dieser Dienstversammlung wurde Josef Kronast unter großem Beifall der Anwesenden von Kreisbrandrat Deininger zum Kreisbrandmeister ernannt.

Nachdem Josef Kronast das Kommandantenamt nur vorübergehend bis zur nächsten Generalversammlung weiterführte, musste am 27. November 1987 ein neuer Kommandant gewählt werden. Christian Schnebinger war bereit dieses Amt zu übernehmen. Er wurde einstimmig gewählt. Zum Kommandanten-Stellvertreter wurde Heinz Gimpl ernannt.

 

 

 

 

 

 

Löschgruppenfahrzeug 1984-2006

 

 

 

 

 

 

Drehleiter 1990-2016

 

 

 

 

 

 

Gerätewagen 1992-2011

 

 

 

 

 

 

Einsatzleitwagen 2002-2013